Manfred Weinland

Zamorristen unter sich

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Vergangenen Samstag fand in Köln nun schon zum zweiten Mal die große John-Sinclair-Convention (2016 wurde die erste zelebriert) statt, bei der sich neben dem Großmeister des Grauens Jason Dark alias Helmut Rellergerd noch eine Reihe anderer illustrer Persönlichkeiten die Ehre gaben. Ganz viele Autoren - da John Sinclair ja mittlerweile von einem ganzen Stab neuer Talente mitgestaltet wird -, aber auch Größen, die man aus Film, Fernsehen und unzähligen Hörspiel-/Hörbuch-Produktionen kennt.

Dieses Forum wollten wir als Vertreter der anderen Horror-Traditionsserie aus dem gleichen Verlag nicht ungenutzt lassen, und so fand ein kleines Panel statt, in dessen Verlauf eine Handvoll Macher versuchte, die tatsächlich sogar älteste eigenständig laufende Gruselserie auch den eingefleischten John-Sinclair-Fans näher zu bringen - bzw. die Zamorra-Fans, die die Veranstaltung besuchten, über Neuigkeiten zu informieren.

Das Ganze fand in angenehmer Atmosphäre und stilgerecht im Keller des Veranstaltungsortes statt. Unser Kollege Sascha Vennemann (Maddrax, Äon) hat es freundlicherweise mit der Kamera für all die festgehalten, die nicht anwesend sein konnten, und als Filmchen auf Youtube eingestellt.

Was nicht alle wissen: Professor Zamorra - unsere Serie also - wurde von eben jenem Helmut/Jason, der auch John Sinclair erschuf und literarisches Leben einhauchte, vor Jahrzehnten aus der Taufe gehoben; damals war er noch als Redakteur für Bastei tätig und sein Inspector, der bei Scotland Yard für die Geisterbekämpfung zuständig ist, tobte sich noch im Rahmen einer Subserie innerhalb des Gespenster-Krimis aus. Von Jason stammen das Serienkonzept und Band 3 der Serie; den allerersten Roman hingegen schrieb Susanne Wiemer, eine von mir hochgeschätzte, leider schon verstorbene Autorin (die auch unter Robert Lamont und Rebecca LaRoche veröffentlichte, zudem Verfasserin einer SF-Serie namens Söhne der Erde aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts).

Aber zurück zum Sinclair-Event: Es war toll, mal wieder bekannte und - bis dahin noch - unbekannte Gesichter zu treffen und mit den einen ausgiebig, mit anderen nur kurz zu plauschen. Wie es sich eben ergab. Erstaunlicherweise gehörte auch der neue Lektor von Professor Zamorra, Uwe Voehl, zu denen, die ich zum ersten Mal persönlich traf, dabei kreuzten sich unsere Wege schon Mitte der Neunziger, als er ein paar hervorragende Romane zu meiner Vampira-Serie beisteuerte, erst zur Heftserie, dann zur Taschenheft- und schließlich zur Hardcover-Fortsetzung. Ihm fiel es damals überdies zu, die Serie in Buchform nach meinem Exposé zum Abschluss zu bringen. "Die Stadt im Eis" hieß besagter Band, ich erinnere mich noch gut. Zusammen mit Uwe sowie den Autorenkollegen Thilo Schwichtenberg, Manfred Rückert und Michael Breuer brainstormten wir später noch, um den neuen roten Faden, der mit Band 1153 bei Zamorra gestartet wurde, noch einmal im Detail zu besprechen und die gemeinsame Marschroute für die Bände bis 1199 festzulegen. Mit Folge 1200 wird sich einiges im Zamorra-Universum verändern, ein großer Umbruch steht bevor - wir sind guter Dinge, dass das ein Grund zur Freude für alle eingefleischten Altfans sein wird und gleichzeitig Neueinsteigern einen idealen Start in die über die Jahrzehnte doch zusehends komplexer gewordene Serie zu ermöglichen. Mehr will und werde ich an dieser Stelle nicht verraten, aber vielleicht schon mal neugierig auf das Kommende machen, denn auch der Weg dorthin ist gespickt mit originellen Abenteuern und überraschenden Wendungen, so viel kann ich schon mal versprechen.

Neben dem "offiziellen Teil", wie ich es mal nennen will, war es eine große Freude, Leute wie Dennis Ehrhardt, Oli Fröhlich oder Joachim Otto nach einer gefühlten Ewigkeit wiederzusehen. Auch die "Erstkontakte", etwa mit Britta Künkel, der für die Neuautoren bei Sinclair zuständigen Redakteurin, Ian Rolf Hill, Stefan Albertsen, Marc Freund, Daniel Stulgies sowie dem Foristen Darkside erwiesen sich als große Bereicherung. Insgesamt betrachtet war es ein großartiger Tag, der sich schon deshalb gelohnt hat, weil die Stimmung vor Ort einfach mitreißend war. Ganz viel dazu beigetragen haben auch die intensiven Gespräche mit Thilo Schwichtenberg, eine Seele von Mensch, mit dem ich mich freundschaftlich aufs Innigste verbunden fühle, obwohl wir uns selten sehen. Es ist immer wieder eine Freude!

Das nächste große Event dieser Art wird dann aber unter Professor-Zamorra-Con firmieren ... äh, nun ja, träumen darf man doch noch, oder? ;)

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